Olympia Schwimmen

13.07.2016

Schwimmen, Potsdamer SV im OSC Potsdam
Johannes Hintze findet Olympia „geil“

Johannes Hintze hat sein olympisches Debüt in Rio de Janeiro hinter sich gebracht. Der erst 17-jährige Schwimmer vom Potsdamer SV wurde im Vorlauf über 400 Meter Lagen zwar nur Letzter, aber er findet Olympia trotzdem „geil“.
Rio de Janeiro

. Nach 4:18,25 Minuten ist der Traum für Johannes Hintze zu Ende. Abgeschlagen als Letzter steigt der Potsdamer aus dem Wasser des Olympic Aquatic Stadium in Rio de Janeiro. „Scheiße“, flucht er Momente später – noch Wassertropfen auf der Haut.

Der 17-Jährige hatte sich vorgenommen, die Atmosphäre zu genießen, alles aufzusaugen. Mit gelbem Rucksack und weißer Jacke wird er als Erster seines 400-Meter-Lagen-Vorlaufs am Samstag vorgestellt. Ein paar Hopser zur Auflockerung, dann Jacke und Shirt aus, mit der Hand kurz ins olympische Wasser greifen – dann geht es auch schon los für einen der jüngsten deutschen Olympia-Starter und den jüngsten deutschen Schwimmer im Olympia-Team.

Die erste Bahn sehr schnell angegangen

Um 13.14 Uhr springt Johannes Hintze ins Wasser. Die erste Bahn Schmetterling meistert er schnell – vielleicht am Ende zu schnell? Als Vierter schlägt der 1,94 Meter große Athlet vom 1. Potsdamer Schwimmverein an, während er auf Bahn 1 schwimmend noch mal vom Hallensprecher vorgestellt wird. Doch dann geht das Rennen an ihm vorbei. Siebter nach der zweiten Bahn, Achter nach den beiden Bahnen Rücken und am Ende auch abgeschlagen Achter nach Brust und Freistil.

Natürlich hatte er sich mehr vorgenommen. Noch einmal so locker schwimmen wie bei der Deutschen Meisterschaft in Berlin. Anfang Mai hatte er dort seinen Altersklassenrekord auf 4:14,72 Minuten gesteigert und das Ticket für die Olympischen Spiele souverän gebucht. Damit hatte sich für den Sportschüler ein Traum erfüllt.

Olympisches Flair genießen

Nun, nach seiner Premiere im Olympia-Becken, muss er konstatieren: „Aber da ist eben nichts zu machen“, sagt Hintze nach dem Rennen. Und um den großen olympischen Ruhm ging es bei ihm ja ohnehin nicht. Nicht bei seinen ersten Spielen, nicht mit 17.

Aber konnte er das olympische Flair denn wenigstens ein bisschen genießen? „Ja, das war schon geil in dem Stadion“, sagt er und kann schon wieder ein wenig lachen. „Und jetzt geht’s weiter.“ Der Potsdamer ist ganz sicher um eine Erfahrung reicher. „Er soll Olympia kennenlernen, Erfahrung sammeln und den Wettkampf ohne Druck angehen“, hatte einer seiner Trainer in Potsdam, Norbert Warnatzsch, schon vorab gesagt.

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Von Manuel Becker