U18-Bundesliga-Nachwuchs weiter im Medaillenrennen
Orcas bezwingen Spandau mit 11:9 und gehören zu Deutschlands Top 4
Es war die klassische Rollenverteilung: Im Viertelfinalduell der U18-Bundesliga zwischen den Potsdam Orcas und den Wasserfreunden Spandau 04 am Sonntag-Nachmittag im Bad des OSP Brandenburg am Luftschiffhafen waren die Hausherren klarer Favorit. Immerhin hatte der Tabellendritte Potsdam in der Hauptrunde 12:8 Punkte eingesammelt, während die Berliner als Sechster der A-Gruppe gänzlich ohne Punktgewinn geblieben waren. Mit 11:9 (2:3, 3:2, 3:2, 3:2) behielt die Mannschaft von Trainer Slawomir Andruszkiewicz am Ende auch die Oberhand, doch das Spiel stand bis zum Schluss auf Messers Schneide.
„Diese K.O.-Spiele sind für den Außenseiter immer deutlich leichter“, sagte Coach Andrsuzkiewicz nach der Partie. „Spandau hatte nichts zu verlieren und hat unglaublich gekämpft. Wir waren zu nervös im Abschluss und haben insgesamt zu fahrig agiert.“ Zudem verpassten die Orcas den Spielbeginn vollends. Fehler im Angriff führten zu Unsicherheiten in der Defensive. Mit 0:2 geriet Potsdam rasch in Rückstand. Zwar glichen Florian Burger und Fynn Klaffke schnell aus, doch noch vor der ersten Pause kam Spandau erneut zur Führung.
Im zweiten Viertel erarbeiteten sich die Orcas zwar bessere Möglichkeiten, gingen aber oft zu nachlässig mit diesen um. Dennoch gelang durch Till Hofmann, Burger und Finn Taubert zumindest der 5:5-Ausgleich zur Halbzeit. Etwas Erleichterung machte sich breit, als Burger zu Beginn des dritten Abschnitts die erste Potsdamer Führung erzielte und Nils Wrobel in Überzahl zum 7:5 traf. Doch Spandau blieb dran und erzielte zunächst den 6:7- und später nach Matti Arnolds Treffer den 7:8-Anschluss vor dem letzten Viertel.
Im lange torlosen Schlussabschnitt wirkte der Überzahltreffer von Arne Hofmann zum 9:7 regelrecht erlösend. Der stets wache Orcas-Kapitän Joel Limprecht im Potsdamer Tor hatte bis dahin diverse Großchancen Spandaus pariert und war entscheidender Rückhalt. Das 10:7 durch Arnold knapp zwei Minuten vor Schluss wirkte zunächst wie eine Vorentscheidung, doch die Berliner Gäste brauchten lediglich eine Minute, um erneut auf ein Tor aufzuschließen. Erst ein überraschender Schuss von Till Hofmann zum 11:9-Endstand 26 Sekunden vor dem Ende bedeuteten schließlich den Deckel auf dem Spiel.
„Hauptsache durch“, atmete Andruszkiewicz nach der Begegnung durch. „Der größte Druck ist weg, und wir sind für die Finalturniere qualifiziert.“ Am 30.4./1.5. und am Wochenende darauf spielen die vier Top-U18-Teams Deutschlands White Sharks Hannover, SV Krefeld 72, SSV Esslingen und Potsdam jeweils „jeder gegen jeden“. Nach den insgesamt sechs Spielen pro Team stehen der Deutsche Meister und die Medaillengewinner fest. „Ich kann mich nicht an ein solch ausgeglichenes Feld erinnern. Das wird aufregend“, sagt André Laube, sportlicher Leiter der Orcas. „Die Jungs werden jetzt bis dahin fleißig trainieren, unter anderem in zwei durch das Brandenburger Ministerium für Bildung, Jugend und Sport geförderte Auslandsmaßnahmen über die Osterferien auf Malta und in Nizza.“
U18: Torhüter Joel Limprecht, Finn Taubert (1), Bennet Grandke, Tyler Kugler, Arne Hofmann (1), Moritz Barth, Nils Wrobel (1), Matti Arnold (2), Ákos Karacs, Till Hofmann (2), Florian Burger (3), Noah Zelmer, Fynn Klaffke (1)