Wasserball

22.07.2023

Im Universiade-Team steckt viel Potsdam drin

Wasserball-Nationalmannschaft bei University Games in China

In der Wasserball-Studenten-Nationalmannschaft, die Deutschland ab kommenden Freitag bei den FISO World University Games im chinesischen Chengdu vertritt, steckt sehr viel Potsdam drin. Fünf der 13 Aktiven, die nun am Samstag die lange Reise antreten, waren oder sind Spieler der Potsdam Orcas.

Mit Ferdinand Korbel und Mark Dyck sind zwei Jungs dabei, die aktuell für die Havelstädter auf Torejagd gehen. Von 2015 bis 2017 spielte Denis Strelezkij bei den Orcas und absolvierte während dieser Zeit das Abitur an der Sportschule Potsdam. Nach dieser wichtigen Station in seiner leistungssportlichen Entwicklung wechselte er zum Topclub Wasserfreunde Spandau 04. Lukas Küppers und Sascha Seifert sind – genauso wie Korbel – waschechte Potsdamer, die das Wasserball-Einmaleins bei den Orcas erlernten und äußerst erfolgreich in allen Jugendmannschaften spielten. Küppers wechselte 2021 zum ASC Duisburg; ihm folgte ein Jahr später Sascha Seifert. „Gerade bei Lukas und Sascha sind wir natürlich traurig, dass sie aktuell nicht für Potsdam spielen, aber selbstverständlich bleiben es weiterhin unsere Jungs und wir sind stolz auf sie“, sagt Dr. Lars Götz, Wasserball-Abteilungsleiter im OSC Potsdam. „Wir drücken der Mannschaft ganz fest die Daumen für dieses große Championat.“ Welche Bedeutung die fünfköpfige „Potsdam-Fraktion“ für die Offensive Deutschlands haben kann, zeigte zuletzt ein Test in Tiflis auf. Beim 18:11-Erfolg gegen Georgien erzielte diese durch Strelezkij, Küppers (je 4), Korbel, Seifert (je 3) und Dyck (1) 15 Treffer. „Wir wollen uns bestmöglich verkaufen und weiter als Team zusammenwachsen“, freut sich Potsdams Kapitän Ferdinand Korbel. „Die Re-Union mit meinen früheren Vereinskameraden ist toll, aber wir verstehen uns insgesamt in der Mannschaft alle sehr gut. Die Teilnahme ist eine Riesenchance für uns, mit starken Leistungen aus dem Schatten etablierter Spieler herauszutreten.“

Elf Teams werden in der 20-Millionen-Einwohner-Stadt im Zentrum Chinas in der Herren-Konkurrenz an den Start gehen. Deutschland trifft dabei in seiner Vorrundengruppe A auf Japan, Ungarn, Griechenland und Singapur, während in der parallelen Staffel die Slowakei, Südkorea, Italien, Georgien, die USA und Gastgeber China spielen. Spannend wird zu beobachten sein, wie sich die Deutschen gerade gegen die Wasserball-Top-Nationen behaupten werden. Aktuell finden im japanischen Fukuoka die Weltmeisterschaften statt, so dass bei Italien, China, Ungarn, Griechenland, Japan und den Vereinigten Staaten keine Akteure der ersten Reihe vertreten sein werden. Im deutschen Team, das mit dem neuen Bundestrainer Milos Sekulic (Berlin) gerade einen personellen Umbruch einläutet, spielen hingegen viele der Sportler, die zuletzt auch in der erfolgreichen EM-Qualifikation sowie beim World Cup zum Einsatz kamen.

„Ich bin davon überzeugt, dass die Teilnahme bei der Universiade ein wichtiger Schritt in der Entwicklung der jungen Talente in der Nationalmannschaft ist“, so Götz. „Dass wir mit unseren Athleten so zahlreich vertreten sind, zeigt den richtigen Weg hier in Potsdam auf. Kaum einem Verein ist es zuletzt so gut gelungen, aus talentierten Jugendlichen auch leistungsstarke Männerspieler zu entwickeln.“

Bereits seit 1959 gibt es das Format der Welthochschulspiele und wird in einem Zwei-Jahres-Turnus ausgespielt. Seit der Premiere ist als feste Größe unter den 15 permanenten Sportarten Wasserball dabei – seit 2009 auch für die Frauen. Die eigentlich 2021 in Chengdu terminierten Spiele fielen damals Corona zum Opfer und werden nun nachgeholt. Trotz des attraktiven Formats liegt die letzte Teilnahme eines deutschen Teams (1991 in Sheffield) bereits lang zurück. Nach der verpassten WM-Qualifikation stellt die Beteiligung in China nun den Jahreshöhepunkt des Wasserball-Teams Deutschland dar.